Der Ofen zieht

So eingeheizt.
12,7 Grad hat es gestern Nacht gehabt. Ausreichend, um den Ofen anzuwerfen.

Mist. Er zieht. Er zieht verdammt gut.
Ha, meine Palmen können stehen bleiben, freut sich Alessandro.
Dabei haben wir ihn so bearbeitet, dass er dem Umschneiden von zwei der drei Jerovás zugestimmt hat. Sie stehen zu nah am Haus, nur einen Meter weg, oder so. Der Umgang ist ständig feucht, der Fuß vom Schornstein auch. Außerdem hängen ihre Blätter genau über dem Schornstein.

Die machen den Kamin hin, hat der Fritz gesagt.
Wie soll denn da der Rauch abziehen?
Die müssen weg, hat Mutti befunden.
Und ich habe zugestimmt.

Als sie vor wenigen Jahren zunächst nur zarte Blättchen aus dem Boden getrieben haben, habe ich noch gesagt, lass uns zwei ausgraben und woanders hinpflanzen. Gemacht haben wir es nicht. Jetzt sind sie fünf Meter hoch, sind ihre Stämme zwei Oberschenkel dick und ich staune mal wieder, wie schnell hier in den Subtropen alles wächst. Kaum schaust du nicht hin, schon ist dir das Zeug über den Kopf gewachsen.

Mit Händen und Füßen hat Alessandro seine Palmen bisher verteidigt. Dann kam Schützenhilfe mit dem Besuch von Mutti, Fritz und Achim. Zwei der drei werden auf einer Höhe von 1,20 Meter umgeschnitten, haben wir drei befunden und uns dann doch noch mit Alessandro geeinigt. Die an ihnen festgebundenen Orchideen und der Hirschhornfarn können weiter wachsen und obendrauf kann ich einen Blumentopf stellen.

Ach und jetzt zieht er, der Ofen. Die tollen Unkenrufe waren umsonst.
Das ist doch toll, wie der zieht, sagt Alessandro.
Deine Planungen sind aufgegangen.

Aber die Palmen müssen weg, sage ich. Sie machen die Wand feucht und vielleicht wird dann ja auch das Telefonsignal besser. Die Antenne zeigt ja auch in Richtung Palmenblätter.

Alessandro sagt nichts, nickt nur unmerklich mit dem Kopf, während er Pinhão auf die Ofenplatte legt, Pinienkerne der Araukarienbäume. Werde ihn Morgen noch einmal an den Palmschnitt erinnern.

Hier gibt es mehr über unseren Ofen und wie wir ihn gebaut haben:





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